Vielleicht könnte man den Namen „Saitenspiel“ viel besser unter der Überschrift „Orchesterarbeit“ verstehen.

Aber das trifft den Nagel nicht auf den Kopf. Das Besondere an den Saitenspielchören ist das Zusammenspiel der verschiedensten Saiteninstrumente wie Gitarren, Streicher und Mandolinen. Die Musik bekommt dadurch ihre eigene und unverwechselbare Note.

Unseren Namen leiten wir aus der Bibel ab. Im Alten Testament gab es im Tempel viele Musiker von unserer Sorte. Einer ihrer größten war König David, von dem es sogar wörtlich heißt, dass er ein „Saitenspieler“ war. Also stehen wir auf einem soliden Fundament, dh nicht, dass die Arbeit stehen geblieben ist.

Hier findest du die Geschichtes des Saitenspieldienstes:

Am Anfang standen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sogenannte Lautenchöre. Eine Laute ist ein der Gitarre verwandtes Instrument. Diese Chöre sahen ihren Platz in der christlichen Gemeinde. Allerdings würden wir heute kaum noch ihre Musiktitel spielen. Höchstens mal in einem Anflug von Nostalgie. Dass Musik sich weiterentwickelt, ist eine Tatsache. Kaum einer von uns würde sich heute noch für die Musik seiner Groß- und Urgroßeltern begeistern. Auch Lieder mit christlichem Inhalt kennen diese Entwicklung. Unsere Zeit geht mit unheimlich großen Schritten vorwärts. Darum muss auch die Musik immer wieder mithalten können. Natürlich gibt es auch gute Oldies, wie die Choräle von Paul Gerhardt oder Johann Sebastian Bach…, die einfach zeitlos geblieben sind. Aber täglich entstehen neue, gute Lieder.

In den 60er Jahren konnte ein hauptamtlicher Mitarbeiter, Johannes Seifert, für die ständige Betreuung und Schulung der Chöre gewonnen werden konnte. Er erkannte die Notwendigkeit, den Chören neues Liedmaterial anzubieten. Durch seine Arbeit wandelte sich das musikalische Bild des Saitenspieldienstes. Obwohl es auch heute noch Mandolinen in den Chören gibt, nahmen doch die Streicher und Gitarren das Zepter in die Hand. Neue und modernere Evangeliumslieder verlangten nach einem neuen Stil. Dem heute fast 75jährigen Johannes Seifert ist es zu verdanken, dass die Lieder immer aktuell waren und so auch junge Menschen ansprachen. Und so sind wir bis heute bemüht, musikalisch am Ball zu bleiben. Natürlich können wir dabei einen eigenen Stil, der auch seine Grenzen hat, nicht verleugnen. Aber dazu stehen wir auch.

Ein wichtiger Bestandteil der Saitenspielarbeit ist die Herausgabe von Liedmaterial. Um der Besetzung der Chöre gerecht zu werden, benötigen wir eigene Bearbeitungen von Liedern und kleineren Musikstücken. Bis 1989 war das alles noch mit mühevoller Handarbeit verbunden. Die Noten wurden mit Feder und Tusche auf Pergament aufgeschrieben und dann im Lichtpausverfahren vervielfältigt.

Die Computertechnik hat dieses Verfahren inzwischen erheblich einfacher gemacht.

Seit 1987 ist Michael Wittig, gebürtiger Erzgebirger als Nachfolger von Johannes Seifert für die Saitenspielchöre in Sachsen verantwortlich.

Angeregt durch seine Arbeit an den Chören entstanden im Laufe der Jahre auch einige eigene Kompositionen.

Eigens zugeschnitten und komponiert für die Saitenspielchöre, gaben sie der Arbeit wiederum ein neues Gepräge.

Auch wenn sich Zahl der Chöre nach 1989 reduzierte und eine kontinuierliche Arbeit im Saitenspieldienst immer schwerer wurde, hat es Gott geschenkt, dass bis heute Saitenspielmusik an vielen Stellen erklingen kann, so z.B. bei Zeltabenden, Konferenzen, Freizeiten, in Gottesdiensten oder in den Gemeinschaftsstunden. Dabei sind oft alle Generationen vertreten. Manchmal sind es ganze Familien, die diese Arbeit geprägt haben und bis heute mit ihrem Dienst bereichern. Im Landesverband Landeskirchlicher Gemeinschaften Sachsen treffen sich regelmäßig sich 450 Spielerinnen und Spieler, um miteinander zu singen und zu musizieren. Diese musikalische Arbeit ist bis heute eine Besonderheit in den neuen Bundesländern geblieben.

Auch wenn sich die Arbeit im Laufe der Zeit verändert hat, geblieben ist das Motiv und der Auftrag: Wir möchten jungen und älteren Menschen die Gelegenheit geben, ihre Begabung in den Dienst einer Gemeinschaft zu stellen, um die Gute Nachricht von Jesus Christus durch die Lieder an den „Mann“ zu bringen. Wer mitmachen möchte, ist dazu herzlich eingeladen!